Manchmal dauert es eben etwas länger. Bereits 2004 stellte die Pankower CDU Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung den Antrag eine würdige Fläche um den vorhandenen Gedenkstein an der Bösebrücke (benannt nach Wilhelm Böse, einem NS-Widerstandskämpfer) in der Bornholmer Straße zu einem Platz herzurichten, der dann den Namen „Platz des 9. November 1989“ erhält. Das Stück Prenzlauer Berger Erde vor der Bahnüberquerung Richtung Wedding ist geschichtsträchtig: Hier öffnete sich die Mauer zuerst.
Am Sonnabend, dem 9 November 2013, dem 24. Jahrestag des Mauerfalls, wurde der Platz nun offiziell eingeweiht. Der Ort im Bezirk, der für eine weltgeschichtliche Zäsur steht, erfährt dadurch endlich eine angemessene Würdigung. 10.000 Ostberliner fanden sich damals friedlich am Grenzübergang „Bornholmer Straße“ ein und forderten die Öffnung der Mauer an der Bösebrücke. Nach der Öffnung an jenem Abend besuchten anschließend tausende DDR-Bürger erstmals in ihrem Leben den Westteil der Stadt und wurden freudig begrüßt. Der Weg zur Deutschen Einheit war geebnet.
Die Menschen agierten in jener Nacht unter Lebensgefahr. Sie hätten zu langen Haftstrafen verurteilt werden können. Ich freue mich sehr darüber, dass es friedlich blieb und die Deutsche Einheit geglückt ist.