Letzte Woche war es so weit. Ich war wieder einmal in der Kita "Kleine Abenteurer" zu Gast. Diesmal aber nicht im Stuhlkreis und um "Politik" zu erklären. Nein. Diesmal durfte ich vorlesen. Gut zwanzig kleine Zuhörer erwarteten mein Buch und mich und konnten es gar nicht erwarten, dass ich endlich los lege.
Nachdem wir alle zusammen gesungen haben, setzen wir uns auf den Fußboden. Ich fange an aus dem Buch „Die fabelhafte Entdeckung einer kleinen Weisheit von großer Bedeutung“ von Ranga Yogeshwar vorzulesen und erkläre die vielen tollen Bilder, die den Dschungel so spannend machen. Wenn ich zwischendurch in die Runde frage, wer denn weiß was ein Tiger ist, rufen mir die Kinder wild durcheinander ihre Eindrücke entgegen. Toll!
Sobald ich dann mal versuche einem Kind konzentriert zuzuhören, zupft schon ein anderes an mir und verlangt niedlich aber bestimmt, dass ich doch weiterlesen soll. So geht es eine halbe Stunde fröhlich weiter. Zwei Bilderbücher lese ich vor und bleibe dann einfach noch sitzen. Von allen Seiten bringen mir die Kinder jetzt ihre Lieblingsbilderbücher und wir blättern alle noch ein bisschen rum, bis die ersten anfangen, mich als Kletterburg zu nutzen.
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Die Atmosphäre, die neugierigen Augen, die spannenden Fragen und Geschichten der Kinder sind toll. Aber zugleich frage ich mich: wie schaffen es bloß die Erzieherinnen jeden Tag und Stunde um Stunde diese Geduld aufzubringen, den Kindern mit beeindruckender Herzlichkeit zugeneigt zu sein und zugleich immer die Schnupfnase zu sehen.
Was ich da empfinde, kann ich nur in einem Wort zusammenfassen: Bewunderung. Bewunderung für alle Erzieherinnen und Erzieher. Für die Wichtigkeit ihrer Aufgabe. Für meine persönlichen Helden des Alltags.