Anlässlich der ersten „Berlin Health Week“ veranstaltete der Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) zusammen mit dem Landesbezirk Nordost der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) einen parlamentarischen Abend bei der ich zu einer Podiumsdiskussion zur Bedeutung der Gesundheitsindustrie für den Standort Berlin geladen war. Die Hauptstadt ist eindeutig ein Pharma-Standort mit Potential. Die Pharmaindustrie ist der größte industrielle Sektor Berlins und bringt Wissen, Gesundheit und Arbeit in die Region. Jeder zwölfte Pharmabeschäftigte in Deutschland arbeitet in Berlin. Damit ist die Hauptstadt nach Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen der viertgrößte Pharmastandort Deutschlands. Die enge Vernetzung von Ausbildung, Forschung und Produktion in Berlin bietet gute Arbeits- und Forschungsbedingungen für Unternehmen der Pharmaindustrie.

Hier, so meine ich, muss die Politik durch kluge Ansätze die schon vorhandenen Potentiale der Infrastruktur durch Forschungseinrichtungen, Labore, und Produktionszentren noch besser vernetzen. In Pankow haben wir beispielsweise mit dem Campus-Buch einen erstklassigen, innovativen Standort, um die Gesundheitswirtschaft in der Region voranzutreiben und junge Unternehmen in einem interdisziplinären und wertschöpfenden Umfeld anzusiedeln und arbeiten zu lassen. Gerade Start-ups als Ausgründungen von Universitäten brauchen eine besonders starke Förderung. Dafür muss aber offenes Klima des Wissenstransfers weiterhin gepflegt sowie ein gründungsfreundliches Umfeld geschaffen werden. Fragen der Unterstützung von Translationszentren, der weiteren internationalen Vernetzung oder auch der Schaffung von positiven Rahmenbedingungen für Risikokapital im Biotechnologie-/Pharmasektor sind hier nur einige Beispiele.

Für die Zukunft gilt es die Pharmaindustrie als eine Schlüsselindustrie Berlins im Rahmen politischer Möglichkeiten zu unterstützen. Schon jetzt wird jeder siebte Euro des deutschlandweiten Branchenumsatzes in Berlin erwirtschaftet und im Bereich Forschung sind die Unternehmen in Berlin besonders stark: Jeder dritte Euro, der in der Industrie für Forschung und Entwicklung ausgegeben wird, kommt von den Arzneimittelherstellern.

Mein Wunsch und Ziel für die kommenden Jahre wird sein, diese Position weiter auszubauen und Berlin in Zukunft zum Innovationstreiber der Branche zu machen.

Pharma in Berlin – Forschungsergebnisse des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) Köln