Foto von Gottfried LudewigDie Kahal-Adass-Jisroel-Gemeinde, die übersetzt "Versammlung des Volkes Israel" heißt, feierte an der Brunnenstraße ihre Gründung. Eigentlich könnte man auch sagen, es war eine "Wiedergründung", denn es gibt die Gemeinschaft schon länger. Sie umfasst mehr als 250 Mitglieder. In Berlin gab es schon einmal eine Gemeinschaft Adass Jisroel. Gegründet wurde sie in den 1860er-Jahren als Antwort auf die Reformen der jüdischen Gemeinde Berlins. In den Jahren 1938/39 kam mit den zunehmenden Judenverfolgungen unter Adolf Hitler dann das Ende.

Anfang des 21. Jahrhunderts ist nun jüdisches Leben hierher zurückgekehrt. Dies ist fast schon ein kleines Wunder, eine Gemeinde genau da wieder zu errichten, wo sie vor Jahrzehnten schon einmal existierte.

Mitten in Berlin ist in den vergangenen Jahren weitgehend unbemerkt eine kleine orthodoxe Welt entstanden. Mit Kindergarten, Talmud-Thoraschule und Rabbinerseminar. Auf gute Nachbarschaft mit gegenseitigem Respekt und Toleranz wird besonders Wert gelegt - Normalität im Berliner Alltag, in dem jeder nach seinem Glauben leben kann.